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Spezialisten und Generalisten

Definitionen:   Generalisten ist eine allgemeine Bezeichnung für Tiere, die im Gegensatz zu den Spezialisten in ihren Umweltansprüchen und in ihrem Verhalten wenig spezialisiert sind. Sie sind gegenüber weiten Schwankungsbereichen von Temperatur, Feuchte, Licht, Nahrung etc. mehr oder weniger unempfindlich und können sehr unterschiedliche Ressourcen nutzen (Eurypotenz). Beispiele für G. sind Mensch, Ratte und Sperling (Spektrum).

Ackerhummel als Blumengeneralist

Ackerhummeln sind wie Honigbienen Generalisten
Foto: Volker Fockenberg

Unterschiede in der Nahrungssuche bei Honig- und Wildbienen

Auszüge aus „Spezialisten oder Generalisten“ – „Wildbienen und Honigbienen im Vergleich“ in: „studylibde.com“ 2015

Bei ihren Sammelflügen zur Futtersuche gibt es große Unterschiede wie weit sich eine Biene vom Nistplatz entfernt. Es ist abhängig von der jeweiligen Art und von der Größe. Kleine Bienenarten fliegen etwa 100 bis 300 Meter, größere Arten etwa 600 bis 1.200 Meter. Am größten ist der Radius in der Entfernung vom Nistplatz bei den Honigbienen. Sie fliegen meist in einem Umkreis von ein bis drei Kilometern; fünf bis sieben (sogar bis 10) Kilometer sind nicht ungewöhnlich. Folglich haben Honigbienen also mehr Auswahl bei der Nahrungssuche als Wildbienen. Honigbienen benötigen allerdings für ihr Volk  wesentlich mehr Nektar und Pollen. Bei den Honigbienen ist die Futtersuche mehr auf die Menge bezogen. Deshalb benötigen sie Massentrachten. Sobald eine Tracht verblüht ist, fliegen sie eine andere Pflanzenart an. Die Effektivität der Futtersuche besteht bei den Honigbienen auch darin, dass sie durch ihren Bienentanz den anderen Arbeiterinnen den Standort der Tracht mitteilen kann.

Für Wildbienen ist es dagegen wichtig, dass geeignete Nistplätze und Nahrungspflanzen nicht zu weit voneinander entfernt sind. Das ist nicht immer sehr einfach, da  für Wildbienen vielfach die Nisthilfen oder die Nahrungspflanzen fehlen. Noch schwieriger wird es dabei wenn die Wildbienen auch noch auf ganz bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind. Hinzu kommt, dass für Wildbienen  auch das entsprechende Mikroklima (Wärme, Trockenheit, Sonneneinstrahlung) stimmen muss. Folglich  spielen  der Flugradius einer Biene und der Grad ihrer Spezialisierung für das Überleben der Wildbienen  eine wesentliche Rolle.

chelostoma-rapunculi

Chelostoma rapunculi (Glockenblumen-Scherenbiene) ernährt ihre Brut ausschließlich mit Pollen und Nektar von Glockenblumen
Foto: Volker Fockenberg

Während die Honigbiene auf Massentracht aus ist, um das Volk mehrere Monate zu ernähren und einen Vorrat anlegen muss, um den Winter zu überstehen, müssen die Wildbienen die richtige Tracht- und Wirtspflanze zur richtigen Zeit in ihrem Lebensraum finden. Die Solitärbienen leben nur wenige Monate, manchmal nur wenige Wochen und sind auf eine oder wenige Pflanzenarten spezialisiert. Für sie ist es wichtig, dass die Pflanze in der Phase blüht, in der die Wildbiene aktiv ist.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass sich die Situation der Wildbienen enorm von der der Honigbienen unterscheidet: „Honigbienen befinden sich in der Obhut von Imkern, Wildbienen sind auf sich allein gestellt. Die Ansprüche von Honig- und Wildbienen an ihre Lebensräume überschneiden sich teilweise, unterscheiden sich aber auch in vielerlei Hinsicht. So besuchen und bestäuben sie teilweise dieselben Wild- und Kulturpflanzen, andere Wildbienen sind hingegen auf einzelne Pflanzenarten spezialisiert.

„In ihrer Summe sind Wild- wie Honigbienen als Blütenbestäuber für den Naturschutz und die Landwirtschaft unverzichtbar.“